Berlins Gastronomie-Szene gestaltet sich äußerst vielfältig, experimentierfreudig, kreativ und natürlich international. Den kulinarischen Wünschen sind kaum Grenzen gesetzt. Doch seit geraumer Zeit erlebt die Altberliner Küche eine wahre Renaissance und ist beliebter denn je. Ein Geheimtipp mitten in Deutschlands Hauptstadt ist der „Treffpunkt Berlin“ an der Friedrichstraße. Hier wird Altberliner Tradition mit besonderem Charme so richtig zelebriert – nicht nur kulinarisch, sondern auch mit Berliner Schnauze. Ein absoluter Geheimtipp.
Gourmetmetropole Berlin
Berlin hat sich gerade in den letzten zehn Jahren zur eigentlichen Gourmetmetropole gemausert. Weltoffen, vielfältig, kreativ und lebendig gestaltet sich die kulinarische Szene mit einer enormen Bandbreite – von der kultigen Currywurstbude bis zum Luxusrestaurant. Besonderen Bekanntheitsgrad haben das „Borchardt“, das „Bocca di Bacco“ oder das „Grill Royal“ erlangt. Nebst vortrefflicher Küche haben die Promis das ihre dazu beigetragen. Während im „Borchardt“ bereits George Clooney oder Barack Obama gastierten, gaben sich beim Gourmet-Italiener „Bocca di Bacco“ Schauspieler wie Matt Damon, Tom Hanks oder Demi Moore die Klinke in die Hand. Das „Grill Royal“ wartet dabei mit Leonardo DiCaprio, Scarlett Johansson, Karl Lagerfeld oder zahlreichen Models auf. Auffallend: Alle drei Restaurants liegen im Stadtteil Mitte, an oder nahe der Friedrichstraße.
„Setzen auf persönliche Empfehlung“
Weniger prominent und glamourös, dafür umso gemütlicher und urchiger geht es im „Treffpunkt Berlin – Alt-Berliner Kneipe“ zu und her. Auch dieses Restaurant befindet sich nur wenige Meter von der Friedrichstraße entfernt. Unscheinbar, leicht zurückversetzt in einer Querstraße, der Mittelstraße 55. Ganz nach „imma rin’ inne jute Stube!“ oder „lieba wat Jutet, dafür een bissken mehr!“ hat sich hier das Wirtepaar Kerstin und Axel Petersen ganz der Altberliner Tradition verschrieben. Schon beim Betreten hat der Gast das Gefühl, etwas Besonderes entdeckt zu haben. Schnell wird klar, hier mischen sich Einheimische, Stammgäste und Touristen ganz natürlich untereinander und genießen die bodenständige Küche von Kerstin oder Molle mit Strippe (frischgezapftes Bier zusammen mit einem Korn) von Axel. Diese besondere Mischung der Gäste kommt nicht von ungefähr. Der „Treffpunkt“ findet sich in keinem der Berliner Gastronomie-Wegweiser und wirbt auch nicht mit einer eigenen Homepage im Internet. Das tun andere – auf Facebook oder tripadvisor. „Wir möchten ganz bewusst ein Geheimtipp sein und bleiben. Wir setzen auf die persönliche Empfehlung. Dafür gibt’s nur eines: gute Qualität zu anständigen Preisen“, verrät die Chefin.
Speisekarte verrät Leidenschaft
Passend zur urigen Gemütlichkeit und dem dunklen Interieur mit Lokalkolorit präsentiert sich nebst dem heimischen Personal auch die Speisekarte. Da wird ganz bewusst der berühmten Berliner Schnauze Platz eingeräumt. Schlagfertige Sprüche mit Karikaturen lassen schon die Essensauswahl zum Erlebnis werden. Keine langweilige Speisekarte, da steckt Leidenschaft drin – genauso wie hier gekocht wird und das Team arbeitet.
Frisch und regional
Bodenständig und ohne Schnörkel – so beschreibt Kerstin Petersen die Altberliner Küche. Und sie weiß wovon sie spricht. Steht sie auch als Küchenchefin doch täglich am Herd. Hier wird wirklich alles frisch zubereitet und in der Pfanne gebraten, nicht frittiert. Zu den typischen Altberliner Speisen gehört nebst Eisbein, Boulette, Kohlroulade, Hühnerfrikassee, Kohlroulade natürlich auch die Currywurst oder große panierte Schnitzel. Als traditionelle Beilagen gelten Salz- und Bratkartoffeln, Kartoffelsalat und Sauerkraut. Natürlich wird bei den Speisen saisonal abgestimmt, wie beispielsweise mit Spargeln, Pfifferlingen, Gänsekeulen mit Rotkraut oder Hirschragout. Nebst der klassischen Speisekarte wartet die „Treffpunkt“-Küche zwei Mal pro Woche mit ganz speziellen Tagesangeboten auf. Da finden sich aufwendige Speisen wie Berliner Bollenfleisch, Berliner Leber oder süßsaure Nierchen auf der Spezialitätentafel beim Eingang wieder. Auch geht die Wirtin bei den Tagesmenus schon mal auf Wünsche ihrer Stammgäste ein.
Aus nah und fern
Im „Treffpunkt“ hat sich in den letzten 20 Jahren das Publikum mehrmals geändert. Während anfangs der 90er vor allem Bauarbeiter zum Essen kamen, gesellten sich nach der Wende zu den Blaumännern auch Schlipsträger. Heute ist alles gemischt: Handwerker, Geschäftsleute, Banker, Berliner, Stammgäste aus nah und fern, Touristen aus ganz Europa. Die Altberliner Hausmannskost ist wieder voll im Trend – bei Jung und Alt.
Weitere Informationen: Klick hier!